In den 1930er Jahren besaßen viele Winzer der Nahe weder Kelter noch Keller. Sie verkauften Jahr für Jahr ihre Trauben an Großabnehmer, gerade so, wie sie vom Stock kamen. Dieses System funktionierte mehr schlecht als recht und 1935 fanden sich gar keine Abnehmer. Die Ernte drohte am Stock zu verderben. Es musste gehandelt werden.
Die Kreisbauernschaft mietete im ganzen Gebiet Keller und Keltereinrichtungen und die örtlichen Raiffeisengenossenschaften gründeten die Genossenschaftskellerei der Nahe-Winzer. Die ganze Ernte konnte gerettet und an eine Sektkellerei vermarktet werden.
In den Folgejahren entwickelte sich die Genossenschaftskellerei prächtig und konnte 1937 ein repräsentatives Kellereianwesen in Bad Kreuznach erwerben. Nach den Kriegsjahren wurde die Genossenschaft auch für andere Winzer immer attraktiver und die Mitgliederzahlen stiegen ab 1948 stetig an.
Ab den 1950er Jahren stieg man vom reinen Fassweinbetrieb ins Flaschenweingeschäft um. Mit Hilfe des Genossenschaftsverbandes schlossen sich die kleineren Ortsgenossenschaften der Genossenschaftskellerei der Nahe Winzer an. 1977 zählte die Vereinigung stolze 1.000 Mitglieder, die ein Viertel der gesamten Weinbaufläche der Nahe bewirtschafteten. In dieser Blütezeit krönte ein neuer hochmoderner Betrieb vor den Toren Bad Kreuznachs, in Bretzenheim die erfolgreiche Arbeit der Genossen.
Im Jahr 2000 erfolgte der Zusammenschluss mit den Winzern der Moselland eG. Eine für beide Seiten weitsichtige Entscheidung, die bis heute Bestand hat.